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Klimagerechtes Verhalten in der Landesverwaltung

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mehrere dicke viereckige Säulen, die lange Schatten werfen

„Ausgezeichnet“ – das Konzept „mission E“

Die „mission E“ ist ein ausgereiftes und mehrfach ausgezeichnetes Konzept für die Nutzersensibilisierung in Verwaltungen. Deshalb finden Sie hier ein paar Infos zu den konzeptionellen Eckpfeilern sowie zu Geschichte und Referenzen der „mission E“, die sich deutschlandweit bei zahlreichen Anwendern bewährt hat – wie zum Beispiel beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) NRW und beim Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW. Welche konkreten Bausteine Ihnen die „mission E“ des Landes NRW bietet, erfahren Sie unter dem Menüpunkt „Aktivitäten“.

Konzept

Praktische Erfahrungen einerseits und wissenschaftliche Erkenntnisse etwa aus der Psychologie andererseits bilden die Essenz der „mission E“. Die zentralen konzeptionellen Eckpfeiler sind hier im Sinne der Transparenz ausdrücklich genannt, damit Sie sich durch diese Infos einen ersten Eindruck vom Konzept der Motivationskampagne in der Landesverwaltung machen können.

  1. Beteiligung motiviert. Dies ist der entscheidende fachliche Grund, warum wir mit möglichst vielen Mitstreiterinnen und Mitstreitern innerhalb der Landesverwaltung zusammenarbeiten (mehr dazu unter dem Menüpunkt „Angebote für…“): Die Behörden, Dienststellen und sonstigen Einrichtungen entscheiden zum Beispiel selbst, welche landesweiten Angebote der „mission E“ sie wann nutzen, ob sie ein Multiplikatoren-Team auf die Beine stellen und welche konkreten Aktivitäten sie vor Ort initiieren.
     
  2. Obwohl die „mission E“ das Ziel verfolgt, die Energieverbräuche und CO2-Emissionen der Landesverwaltung zu senken, spricht sie die Beschäftigten insbesondere als Privatpersonen an: Wer die Kampagnenangebote nutzt, kann auch zuhause seinen Strom- und Wärmeverbrauch senken. Dieser private Nutzen sensibilisiert und motiviert ganz besonders, weil er persönliche Relevanz schafft.
     
  3. Der häufigste Grund für den überhöhten Verbrauch von Nutzenergie (die „Energieverschwendung“) ist nicht die Gleichgültigkeit oder gar Böswilligkeit, sondern die Gewohnheit. Das bedeutet auch: Die meisten Menschen verschwenden unbewusst und ungewollt Energie – am Arbeitsplatz ebenso wie zuhause.
     
  4. Auch deshalb arbeitet die „mission E“ nicht mit dem erhobenen Zeigefinger: Das Wissen, dass Gewohnheiten der häufigste Grund für unnötig hohe Energieverbräuche sind, erfordert (und ermöglicht) eine wohlwollend-empathische Kommunikation auf Augenhöhe. Aufklärung ersetzt Belehrung, und die Aktivitäten der Kampagne verstehen sich nicht als Vorgaben und Anweisungen, sondern als Angebote und Einladungen.
     
  5. Aus der Hirnforschung wissen wir: „Emotionen leiten und bewegen uns, sie werden damit zur Grundlage der Motivation.“ Deshalb spricht die „mission E“ neben dem Hirn auch das Herz, die Emotionen der Menschen an – etwa durch eine mitunter wortspielerische Sprache, einen humorvoll-augenzwinkernden Ton oder auch durch spielerische Elemente, die einfach Spaß machen. Denn das Ziel der Kampagne ist eine „Energiewende im Kopf“ und im Bauch auch.
     
eine Sternschnuppe am Nachthimmel

 

Historie

Die „mission E“ war erstmals im Zuge einer bundeswehrweiten Pilotkampagne im Einsatz. Die seinerzeit rund 350.000 Bundeswehrangehörigen reduzierten die Energiekosten des Verteidigungsressorts von 2007 bis 2011 durch die „mission E“ um etwa 109 Millionen Euro und die CO2-Emissionen der Bundeswehr um fast 400.000 Tonnen.

Daraufhin wurde die „mission E“ von der EnergieAgentur.NRW zu einem allgemein nutzbaren Konzept für Kommunen, Landes- und Bundeseinrichtungen weiterentwickelt. Rund 60 Anwender in ganz Deutschland – darunter viele Kommunen und Kreise sowie die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) – trugen in den Folgejahren dazu bei, dass bis Ende 2021 etwa 800.000 Beschäftigte erreicht und für das energiebewusste und klimagerechte Verhalten sensibilisiert werden konnten.

Am 1. Januar 2022 hat die Stabsstelle Klimaneutrale Landesverwaltung bei NRW.Energy4Climate, der Landesgesellschaft für Energie und Klimaschutz, die Weiterentwicklung des Konzepts der „mission E“ übernommen. Im Auftrag des MWIKE NRW entwickelte NRW.Energy4Climate im Jahr 2022 das Konzept für die Nutzersensibilisierung im Rahmen des Vorhabens einer klimaneutralen Landesverwaltung – auf der Basis von mehr als 20 Jahren Projekterfahrung im interdisziplinären Themenfeld der Nutzersensibilisierung.
 

Übersicht der Auszeichnungen und Nominierungen der „mission E“

Übersicht der Auszeichnungen der „mission E“ (Quelle: NRW.Energy4Climate)
 

Referenzen

Im Zeitraum von 2008 bis 2020 erhielten die Dachmarke und verschiedene Anwender der „mission E“ insgesamt acht Auszeichnungen; außerdem wurde die Dachmarke dreimal für weitere Auszeichnungen nominiert (vgl. die Abbildung oben). Elf Auszeichnungen und Nominierungen sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene: Neben den zahlreichen Anwendern bewerten demnach auch renommierte Institutionen die „mission E“ als ausgereiften Ansatz, um die verhaltensbedingten Energiesparpotenziale in Verwaltungen zu heben. Ein weiterer Beleg dafür ist der Umstand, dass die „mission E“ in den Jahren 2007 und 2011 als Maßnahme in den 1. und 2. Nationalen Energieeffizienz-Aktionsplan und im Jahr 2015 als Bestandteil in das Maßnahmenprogramm „Nachhaltigkeit“ der Bundesregierung aufgenommen wurde.

Doch trotz aller Referenzen, die das Konzept vorweisen kann, werden die Karten jetzt neu gemischt: Bei der Nutzersensibilisierung innerhalb der Landesverwaltung NRW entscheiden die 170.000 Beschäftigten über Erfolg oder Misserfolg der „mission E“. Wenn aber alle ihren vermeintlich kleinen Beitrag leisten, können sie Großes bewegen: Wird zum Beispiel der Stromverbrauch der Landesverwaltung um nur ein Prozent reduziert, entspricht dies vermiedenen Kosten von bereits 500.000 Euro.

 

Autor: Tom Küster (NRW.Energy4Climate)

Quelle: NRW.Energy4Climate 2023: Das Kompendium der „mission E“ – Die dauerhafte Sensibilisierung und Motivation für das energiebewusste, klimagerechte Verhalten. 4., aktualisierte und komplett überarbeitete, digitale Neuauflage, Düsseldorf