
Bitcoin ist die erste und weltweit stärkste Kryptowährung und wird immer wieder wegen seines enormen Ressourcenverbrauchs kritisiert, insbesondere im Verhältnis zu seinem – bisher geringen – Nutzen als Zahlungsmittel. Wie SPIEGEL online gestern meldete, hat die United Nations University, ein „autonomes Nebenorgan der Vereinten Nationen“, von Anfang 2020 bis Ende 2021 Bitcoin-Mining-Standorte in 76 Ländern untersucht; die Ergebnisse dieser Studie wurden nun veröffentlicht und liefern konkrete Zahlen zum Wasser- und Stromverbrauch der Kryptowährung.
Demnach entsprach der Wasserverbrauch von Bitcoin der Menge Wasser, die erforderlich wäre, um 660.000 olympische Schwimmbecken zu füllen – „genug, um mehr als 300 Millionen Menschen in der ländlichen Subsahara-Region zu versorgen“, wie es nach Angaben von SPIEGEL online in der vorab versendeten Pressemitteilung zu der Untersuchung heißt.

Wäre die Kryptowährung Bitcoin ein Land, läge dieses Land mit seinem Stromverbrauch vor Pakistan (Bild: Pixabay/MichaelWuensch).
Höherer Stromverbrauch als Pakistan
Gleichzeitig verbrauchte das weltweite Bitcoin-Netzwerk im untersuchten Zeitraum mehr als 173 Terawattstunden (TWh) Strom. Wäre Bitcoin ein Land, stünde es auf der Liste der Länder mit dem größten Stromverbrauch auf Platz 27 – noch vor Pakistan mit einer Einwohnerzahl von immerhin 230 Millionen. Die resultierenden CO₂-Emissionen entsprechen laut der aktuellen Untersuchung der Verbrennung von 84 Milliarden Pfund Kohle. Um diese Emissionen auszugleichen, müssten den Studienautorinnen und -autoren zufolge 3,9 Milliarden Bäume gepflanzt werden; hierfür wiederum würde man eine Fläche von der Größe der Niederlande benötigen (rund 41.500 km2).
Apropos „Kohle“: Aus der Untersuchung geht außerdem hervor, dass der beim Bitcoin-Mining in den Jahren 2020-2021 mit Abstand wichtigste Energieträger Kohle war (mit einem Anteil von 45 %), gefolgt von Gas mit 21 %. Wasserkraft folgte mit 16 %, Atomkraft mit neun Prozent. Wind- und Solarenergie kamen auf einen Anteil von nur fünf bzw. zwei Prozent. Und noch eine bemerkenswerte Zahl zum Schluss: Die Länder, in denen zwischen 2020 und 2021 die meisten Bitcoins geschürft wurden, sind der Studie zufolge China, die USA, Kasachstan, Russland, Malaysia und Kanada; Deutschland folgt auf Platz 7.
Quellen (siehe Link-Liste): SPIEGEL online, United Nations University
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