Eine 5 vor dem Komma – heute durchbricht die Weltgemeinschaft eine denkwürdige „Schallmauer“: Das CO2-Budget, das wir noch ausstoßen dürfen, um die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad zu begrenzen, reicht jetzt nicht einmal mehr sechs Jahre. Das bedeutet: Wenn wir das Tempo der weltweiten Emissionen nicht drosseln, ist das global verfügbare CO2-Budget bereits im Juli 2029 aufgebraucht.
Die CO2-Uhr des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) gGmbH zeigt zum einen, wie viel CO2 noch in die Atmosphäre abgegeben werden darf, um die globale Erwärmung auf maximal 1,5 °C zu begrenzen (alternatives Szenario: 2 °C). Zum anderen veranschaulicht diese CO2-Uhr auch den rechnerischen Umkehrschluss, das heißt wie viel Zeit noch verbleibt, bis dieses CO2-Budget aufgebraucht ist. Und für das Erreichen der 1,5-Grad-Marke verbleiben derzeit (22. Juli, 13:46 Uhr) keine vollen sechs Jahre mehr.
Konkreter Zeithorizont motiviert zum Handeln
Die CO2-Uhr zählt die Werte in Echtzeit herunter; das muss man aushalten können, denn man sieht kein Video, das sich per Klick anhalten ließe: Die Uhr zählt immer weiter runter und führt uns vor Augen, wie die verbleibende Zeit verrinnt. Das Visualisieren des verbleibenden weltweiten CO2-Budgets anhand einer ablaufenden Uhr soll aber nicht betroffen machen, sondern dabei helfen, das komplexe Thema „Klimawandel“ greifbarer zu machen: Die CO2-Uhr vermittelt einen konkreten Zeithorizont, der dazu anregen soll, aktiv zu werden und zu handeln. Denn eine solche Darstellung verringert die oft wahrgenommene zeitliche Distanz der Folgen der Klimakrise merklich.
Als wissenschaftliche Grundlage der CO2-Uhr verwendet das Mercator Institut ausschließlich Daten des Weltklimarats IPCC, die den gesicherten Stand der Forschung darstellen.
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