„Mit offenen Augen und Ohren“ – Fernseher, HiFi-Anlage & Co.
Kaum zu glauben: Der Fernseher gehört in vielen Haushalten zu den größten Stromverbrauchern. Interessant ist auch, dass der Stromverbrauch eines TV-Geräts vor allem durch die Nutzungszeit und die Helligkeit des Fernsehbildes beeinflusst wird: Je heller ein Bildschirm eingestellt ist, desto mehr Strom verbraucht er. Die gute Nachricht ist: Wir können beides beeinflussen – wie lange wir fernsehen und wie hell das Bild ist.
- Ein Fernseher lässt sich schnell und problemlos ein- und ausschalten. Daher sollten Sie Ihr TV-Gerät nicht über längere Zeit laufen lassen, wenn Sie nicht fernsehen: Schalten Sie den Fernseher aus, sobald Sie den Raum für eine etwas längere Zeit verlassen oder gerade anderweitig beschäftigt sind.
- Finden Sie mithilfe der Einstellungen Ihres TV-Geräts heraus, welche Helligkeit für Sie am besten geeignet ist; manche neuen Fernseher passen die Helligkeit sogar automatisch den aktuellen Lichtverhältnissen an. Hierdurch verringert sich der Stromverbrauch um über die Hälfte, sobald es im Raum dunkler wird.
- Wenn Sie den Raum zum Beispiel durch Vorhänge etwas abdunkeln, benötigen Sie eine deutlich niedrigere Helligkeitsstufe. Auch die Zimmerbeleuchtung können Sie reduzieren – das spart gleich doppelt.
- Die Schnellstartfunktion schaltet das Bild aus und auch schnell wieder ein. Das kann sehr praktisch sein, wenn man für kurze Zeit den Raum verlässt, doch verbraucht diese Funktion vergleichsweise viel Strom. Schalten Sie darum den Fernseher lieber richtig aus.
Mit dem Fernseher verbundene Geräte
In vielen Haushalten ist der Fernseher mit verschiedenen anderen Geräten verbunden, etwa mit einer Stereoanlage, einem DVD-Player, einer Spielekonsole oder einem Sprachassistenten. Bereits fast 60 % der Haushalte verfügten laut Statistischem Bundesamt Anfang 2022 über ein mit dem Internet verbundenes, smartes TV-Gerät, das zum Beispiel das Streamen von Filmen und Serien ermöglicht. Je umfangreicher allerdings die Geräteausstattung ist, desto stärker können die Kosten für den Standby- und den Scheinaus-Betrieb zu Buche schlagen (mehr dazu auf der Unterseite „Leerlaufverluste“).
- Schalten Sie nur die Geräte ein, die Sie gerade nutzen. So können Sie zum Beispiel beim Anschauen einer DVD den Receiver ausschalten und umgekehrt beim Fernsehen den DVD-Player.
- Wenn Sie eine Spielekonsole haben, schalten Sie sie komplett aus, wenn sie nicht genutzt wird: Gerade Spielekonsolen verursachen häufig hohe Leerlaufverluste, zum Beispiel für das automatische Installieren von Updates oder für die Stromversorgung der USB-Schnittstellen.
Denken Sie daran, beim Abschalten des Fernsehers auch die mit ihm verbundenen Geräte auszuschalten. Vor allem bei älteren Modellen mit hohen Leerlaufverlusten ist es wichtig, sie komplett vom Netz zu nehmen – zum Beispiel mithilfe einer abschaltbaren Steckdosenleiste. Wenn Sie aber gerne in Abwesenheit Filme und andere Sendungen aufnehmen, schalten Sie die betreffenden Geräte am besten mit einer Zeitschaltuhr ab.
Die Stromkosten sind der siamesische Zwilling der Anschaffungskosten (Bild: iStock/Filipovic018).
TV-Geräte: Kriterien für den Neukauf
Beim Kauf eines neuen Fernsehers treffen Sie – wie bei jedem anderen Neugerät auch – eine Entscheidung, die den Stromverbrauch und die CO2-Emissionen Ihres Haushalts über viele Jahre beeinflusst.
- Grundsätzlich gilt: Je größer der Bildschirm, desto höher der Stromverbrauch. Zwar haben auch manche große TV-Geräte die bestmögliche Energieeffizienzklasse, doch ist der absolute Stromverbrauch natürlich trotzdem höher als bei kleineren Modellen. Hinzu kommt: Ein großer Fernseher kann zwar etwas Kinoatmosphäre schaffen, doch ist er nur dann wirklich sinnvoll, wenn Sie in ausreichend großem Abstand sitzen können.
Hier hilft eine Faustregel: Die Bildschirmdiagonale sollte maximal ein gutes Drittel des Sitzabstands betragen. Bei einem Fernseher mit einer Bildschirmdiagonale von zum Beispiel 140 cm (55 Zoll) muss der Abstand für ein optimales Fernsehvergnügen etwa 4,20 m betragen. Überprüfen Sie deshalb, mit welcher Größe Sie am besten bedient sind: Das erhöht Ihr Fernsehvergnügen und kann Ihre Haushaltskasse über Jahre entlasten.
- Bei einigen Sonderfunktionen von TV-Geräten ist ein genauerer Blick ratsam: So helfen Sensoren für die Helligkeitsregelung und auch Bewegungssensoren, Strom zu sparen; die Schnellstartfunktion und 3D-Möglichkeiten dagegen erhöhen den Stromerbrauch.
- Achten Sie außerdem auf einen möglichst geringen Stromverbrauch im Normal- und im Standby-Betrieb. Angaben hierzu finden Sie auf dem EU-Energielabel, mit dem alle neuen TV-Geräte gekennzeichnet werden müssen (mehr dazu auf der Unterseite „Neuanschaffungen“).
Autor: Tom Küster (NRW.Energy4Climate)
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