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Klimagerechtes Verhalten in der Landesverwaltung

Lesetipp: Artikel „Geld statt Dienstwagen“ zum Modell eines Mobilitätsbudgets

eine U-Bahn (die U72 nach Ratingen-Mitte) hält in einer Station

Auf Wunsch erhalten Beschäftigte von großen Unternehmen wie Beiersdorf und Siemens anstelle eines Dienstwagens ein monatliches Budget für Fahrrad, ÖPNV und E-Scooter von ihrem Arbeitgeber. Laut einer Umfrage des Handelsblatts aus dem Jahr 2023 prüften seinerzeit acht weitere Dax-Konzerne die Einführung solch eines Mobilitätsbudgets, darunter die Allianz, BMW, Continental und die Hannover Rück. Doch lohnt sich dieses Modell für die Beschäftigten, und lohnt es sich auch für das Klima? In ihrem lesenswerten Artikel „Was ist ein Mobilitätsbudget – und wer profitiert davon?“ auf SPIEGEL online gibt Veronika Silberg einen einführenden Überblick.

In Deutschland habe sich das Konzept des Mobilitätsbudgets, anders als zum Beispiel in Belgien, noch nicht etabliert – im Gegensatz zum Dienstwagen: „In kaum einem anderen europäischen Land hält sich sein Ansehen so hoch, seine Versteuerung so niedrig“, schreibt Silberg. Laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) handelt es sich in Deutschland – Achtung Aha-Erlebnis! – bei jeder fünften Pkw-Neuzulassung um einen Dienstwagen.

„Gelegenheitsfenster“ für das Mobilitätsbudget

Doch steige für die Unternehmen der Handlungsdruck, sagt Jonathan Schreiber vom Öko-Institut in Berlin, mit dem Veronika Silberg gesprochen hat. Zum einen spiele Nachhaltigkeit ganz allgemein eine immer größere Rolle – „für das Firmenimage und um Fachkräfte anzuwerben“. Zum anderen würden neue Transparenz-Richtlinien der EU wie die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) die Unternehmen ganz konkret unter Zugzwang setzen: „Mit der CSRD sind ab diesem Jahr mehr Konzerne verpflichtet, ihre Nachhaltigkeitsbilanz zu ermitteln und offenzulegen. Darunter fällt auch die Mobilität der Beschäftigten“, notiert Silberg.
 

Blick aus einem Pkw, der vor einem geschlossenen Bahnübergang gehalten hat, auf die durchfahrende rote S-Bahn

Obwohl das deutsche Steuerrecht (noch) kein Mobilitätsbudget kennt, verliert das Firmenfahrzeug an Bedeutung (Bild: Pixabay/Ogedei_Khan).
 

Gleichzeitig verliert der Dienstwagen für immer mehr Menschen an Bedeutung. Jonathan Schreiber ist deshalb davon überzeugt, dass es ein „Gelegenheitsfenster“ für das Modell des Mobilitätsbudgets gebe: „Wir müssen einfach alle möglichen sozial verträglichen Optionen nutzen, um die Emissionen im Verkehr zu reduzieren.“ 

Das Mobilitätsbudget – ein geeignetes Modell?

Veronika Silberg hat sich gefragt, „ob das Mobilitätsbudget dafür das richtige Modell ist, woran es bislang häufig scheitert – und was Arbeitgeber und Arbeitnehmer bei der Nutzung beachten sollten“. Um es ihren Leserinnen und Lesern näherzubringen, beleuchtet sie dieses Modell deshalb anhand folgender Fragen:

  • Was ist überhaupt ein Mobilitätsbudget?
  • Wie funktioniert das?
  • Wie wird ein Mobilitätsbudget versteuert?
  • Mobilitätsbudget – darauf sollten Sie achten
    • Lohnt sich das für mich?
    • Wie wird es versteuert?
    • Kann ich das Mobilitätsbudget privat nutzen?
    • Kann ich mir den übrigen Betrag erstatten lassen?
    • Muss ich mir Sorgen um meine Daten machen?
  • Setzt sich das durch?

Der Budgetgedanke für die Mobilität erscheint vielversprechend – zumal der nächste gedankliche Schritt ein persönliches CO2-Budget für die Mobilität sein könnte.

 

Quelle (siehe Link-Liste): SPIEGEL online