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Klimagerechtes Verhalten in der Landesverwaltung

Verbrenner

ein silberfarbener SUV auf einer Schotterstraße in freiem Gelände

„Lieb und teuer“ – Verbrenner

Die Vorzüge, die Sie persönlich am eigenen Auto schätzen, kennen Sie selber am besten. Aber was denken Sie: Wie viel Geld geben Autofahrerinnen und Autofahrer in Deutschland durchschnittlich im Laufe ihres Lebens unterm Strich für Kauf, Unterhalt, Wartung und Pflege ihrer Autos aus – also inklusive Anschaffung, Versicherung, Steuern, Benzinkosten etc.? Mit anderen Worten: Wie hoch sind in Deutschland statistisch gesehen die lebenslangen privaten Vollkosten des Autofahrens (ohne die externen Kosten für die Gesellschaft)?1)

Halten Sie sich fest! In einer aktuellen, für drei verschiedene Kfz-Modelle durchgerechneten Analyse kam ein internationales Autorenteam jüngst zu folgendem Ergebnis: Die monatlichen Vollkosten des Autofahrens in Deutschland liegen für den VW Golf bei 638 Euro, in den durchschnittlich fast 53 Jahren des automobilen Lebens kommen 403.179 Euro zusammen; beim Opel Corsa belaufen sich die lebenslangen Vollkosten auf 352.974 Euro und beim Mercedes GLC sogar auf 679.167 Euro.

Zum Vergleich: Im Jahr 2023 betrug der Durchschnittsverdienst aller rentenversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland 45.358 Euro; die lebenslangen Vollkosten des Autofahrens entsprechen demnach (beim VW Golf) knapp neun durchschnittlichen Jahresgehältern – brutto, wohlgemerkt.2)
 

eine dreispurige Autobahn in der Mittagssonne, auf der die Autos in beide Richtungen im Stau stehen


Je nach Modell betragen die lebenslangen privaten Vollkosten des Autofahrens in Deutschland etwa 350.000 bis 680.000 Euro.
 

„Facts and figures“ – einführende Zahlen und Fakten

Die Studie „Mobilität in Deutschland (MiD) 2017“3) des damaligen Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVD) ist ein wahrer Fundus von Zahlen und Fakten zum bundesweiten Mobilitätsverhalten. An dieser Stelle geben wir eine Auswahl an „facts and figures“ zum Autofahren vor allem aus dieser Studie wieder – und lassen diese Fakten für sich sprechen.

  • Im Jahr 2017 kamen auf alle Haushalte in Deutschland 43 Millionen Pkw, das entsprach im Schnitt 1,1 Pkw pro Haushalt; den Pkw-besitzenden Haushalten stehen durchschnittlich 1,4 Pkw zur Verfügung.
     
  • 75 % aller Personenkilometer werden mit dem Auto zurückgelegt.
     
  • Gut 40 % der Pkw bleiben an einem durchschnittlichen Tag ungenutzt.
     
  • Selbst zu Spitzenzeiten sind nie mehr als 10 % der Fahrzeuge gleichzeitig unterwegs.
     
  • Die mittlere Nutzungsdauer pro Pkw und Tag liegt bei etwa 45 Minuten, dies sind 3 % der gesamten Zeit eines Tages.
     
  • Fast die Hälfte der Pkw-Fahrleistung geht auf das Arbeitspendeln oder dienstliche Aktivitäten zurück.
     
  • Laut Forschungs-Informations-System (FIS) „Mobilität und Verkehr“ sind 46 % aller Autofahrten kürzer als 5 Kilometer.
     
  • Nach Berechnungen des Umweltbundesamtes (UBA) auf Basis der Mobilitätsstudie 2017 beträgt der durchschnittliche Besetzungsgrad 1,5 Personen pro Pkw, im Berufsverkehr liegt er mit rund 1,2 Personen pro Pkw deutlich niedriger.
     
  • Stichwort „Umweltbundesamt“: Im Bezugsjahr 2022 betrugen die durchschnittlichen Treibhausgas-Emissionen von Verbrennern laut UBA 166 Gramm CO2eq pro Personenkilometer; Straßen-, Stadt- und U-Bahnen dagegen kamen auf nur 63 g CO2eq.
     
ein Balkendiagramm, das die Treibhausgas-Emissionen einzelner Verkehrsmittel des Linien- und Individualverkehrs in Deutschland in Gramm pro Personenkilometer zeigt


Vergleich der durchschnittlichen Treibhausgas-Emissionen einzelner Verkehrsmittel des Linien- und Individualverkehrs im Personenverkehr in Deutschland (Bezugsjahr 2022, Grafik: Umweltbundesamt)
 

Tipps für umwelt- und klimabewusstes Autofahren

Unter Umständen können oder möchten Sie trotz der immensen Kosten und der schlechten Umweltbilanz nicht auf den eigenen Verbrenner verzichten. In diesem Fall können Sie aber den Kraftstoffverbrauch, Ihre Spritkosten und die CO2-Emissionen senken, wenn Sie die folgenden Tipps und Tricks beachten.

zwei junge Frauen fahren gemeinsam mit dem Pkw, eine vorn und eine hinten


Einfache Rechnung: Fahrgemeinschaften etwa für das regelmäßige Arbeitspendeln reduzieren die Spritkosten und die Pro-Kopf-Emissionen um 50 bis 75 %.
 

  1. Bilden Sie nach Möglichkeit Fahrgemeinschaften, zum Beispiel für den Weg zur Arbeit. Dies lohnt umso mehr, je länger Ihr Weg zur Arbeit ist. Wenn Sie beispielsweise täglich zu zweit ins Büro fahren, reduzieren Sie Ihre Spritkosten um die Hälfte. Und ganz nebenbei schonen Sie auch Ihre Nerven, wenn Sie nicht täglich selber fahren: Fahrgemeinschaften reduzieren die Anzahl der Autos auf den Straßen und erhöhen gleichzeitig die Zahl der freien Parkplätze.
     
  2. Es ist nicht immer leicht eine passende Mitfahrgelegenheit zu finden, daher hilft diese Zusammenfassung von Utopia mit Bewertungen der gängigen Plattformen für Mitfahrgelegenheiten. 
ein leerer Dachgepäckträger auf einem Pkw-Dach


Unnötiger Ballast erhöht nicht nur das Gewicht, sondern mitunter auch den Luftwiderstand – sowie den Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen.
 

  1. Fragen Sie sich, wie es ein kritischer Freund oder eine kritische Freundin tun würde, vor allem vor kurzen Fahrten, ob Sie dafür tatsächlich Ihr Auto brauchen oder ob Sie die kurze Wegstrecke nicht auch zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV zurücklegen können – vor allem dann, wenn Sie nicht viel transportieren müssen.

    Das Umweltbundesamt (UBA) hat für den Stadtverkehr einen Wegevergleich von Tür zu Tür veröffentlicht. Demnach ist man im innerstädtischen Verkehr bei Entfernungen bis zu 5 Kilometern mit dem Fahrrad oder E-Bike schneller unterwegs als mit dem Auto oder mit Bus und Bahn. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang noch eine andere Kennzahl: Laut Forschungs-Informations-System (FIS) „Mobilität und Verkehr“ sind 46 % aller Autofahrten kürzer als eben jene 5 Kilometer, die man zu Fuß oder mit dem Rad schneller (sowie günstiger und umweltschonender) zurücklegt.
     
  2. Verzichten Sie auf unnötigen Ballast, wie zum Beispiel den leeren Dachgepäckträger oder überflüssiges schweres Werkzeug im Kofferraum. Unnötig transportiertes Gepäck treibt den Spritverbrauch in die Höhe, bei 100 Kilometern kann sich der Kraftstoffverbrauch durch unnötiges Gewicht und den unter Umständen größeren Luftwiderstand schnell um einen Liter erhöhen.
ein Motorrad überholt einen schnell fahrenden Pkw auf einer dreispurigen Autobahn


Mit der Geschwindigkeit nehmen auch der Kraftstoffverbrauch, die Emissionen und die Ermüdungserscheinungen des Fahrers oder der Fahrerin zu.
 

  1. Wenn Sie einen Schaltwagen besitzen, prüfen Sie Ihr Gefühl für den Druckpunkt Ihrer Kupplung: Das unmittelbare Anfahren, das Ein- und Ausparken sowie das Fahren im Stau („Stop and Go“) erfordern eine Drehzahl von nur etwa 1.000 U/min; im Idealfall sinkt die Drehzahl des Motors beim Einkuppeln und vor dem Treten des Gaspedals sogar leicht unter die Leerlaufdrehzahl. Dagegen bringen es Autofahrerinnen und Autofahrer mit einer geringen Sensibilität für den Druckpunkt der Kupplung auf eine vielfach höhere Drehzahl – wodurch sie den Spritverbrauch (ebenso wie die Dezibel) unnötig in die Höhe treiben.
     
  2. Stellen Sie den Motor Ihres Autos ab, wenn Sie länger als 20 Sekunden stehen, etwa an Ampeln oder Bahnübergängen oder in Staus. Auf diese Weise lässt sich der Kraftstoffverbrauch im Stadtverkehr um bis zu 10 % senken. (Viele Neuwagen haben deshalb eine Start-Stopp-Automatik: Der Motor schaltet automatisch ab, sobald der Wagen steht und der Fahrer in den Leerlauf schaltet oder Kupplungs- und Bremspedal tritt.)
     
  3. Fahren Sie generell spritsparend. Beim Autofahren verbraucht vor allem das häufige (Bremsen und) Beschleunigen unnötig viel Kraftstoff. Daher sind Sie spritsparender und umweltschonender unterwegs, wenn Sie vorausschauend und möglichst gleichmäßig fahren, also nicht unnötig oft bremsen, um dann wieder Gas zu geben. Auf gerader, übersichtlicher Strecke können Sie für eine gleichmäßige Fahrweise ggf. auch den Tempomat nutzen.
     
  4. Fahren Sie konsequent niedertourig. Moderne Motoren laufen bei 1.500 bis 2.500 U/min am umweltfreundlichsten. Und niedertouriges Fahren schadet dem Motor nicht, spart aber bis zu 25 % Kraftstoff.
     
  5. Fahren Sie insbesondere auf Autobahnen nicht zu schnell, denn mit der Geschwindigkeit steigen auch der Spritverbrauch und die CO2-Emissionen rapide an. Nebenbei bemerkt ist das Fahren umso ermüdender, je höher die Reisegeschwindigkeit ist, da es deutlich mehr Konzentration und schnellere Reaktionen erfordert.

    Übrigens hat eine Erhebung, aus der das „Fuhrpark-Blog“ von Vimcar zitiert, für Fahrten mit Dienstwagen ergeben, dass der Geschwindigkeitsbereich, in dem Autos meistens (38 %) unterwegs sind, zwischen 30 und 50 km/h liegt; 25 % der Fahrten liegen zwischen 50 und 70 km/h, 22 % liegen unter 30 km/h, 12 % zwischen 70 und 100 km/h – und nur 3 % aller Fahrten sind ohnehin schneller als 100 km/h.
     
  6. Lassen Sie Ihren Wagen in der kalten Jahreszeit nicht „warmlaufen“: Laut einer Einschätzung des ADAC von Oktober 2023 bringt es nicht viel, es kostet unnötig Sprit und ist laut § 30 Abs. 1 StVO sogar verboten.4) Der Motor braucht im Stand viel länger, um seine Betriebstemperatur zu erreichen; dabei wird jedoch Kraftstoff verbraucht, ohne eine Leistung zum Antrieb des Fahrzeugs abzugeben. Ein Test des ADAC hat außerdem gezeigt, dass das Fahrzeug durch das Laufenlassen des Motors nicht besonders warm wird: Bei einer Außentemperatur von -10 °C hatte das Motoröl nach 4 Minuten erst eine Temperatur von -7 °C (!) erreicht. Und die Heizung im Wageninneren erzeugte mit 13 °C eher ein laues Lüftchen, gleichzeitig wurden aber bereits etwa 0,1 Liter Benzin verbrannt.

    Hinzu kommt laut ADAC der Materialverschleiß, den das Warmlaufenlassen potenziell verursacht. Solange der Motor nicht warm ist, gelangt unverbrannter Kraftstoff auf die Zylinderoberfläche. Hierdurch kommt es wegen schlechter Schmierung zwangläufig zu erhöhter Reibung, die Folgen sind Zylinder- und Kolbenverschleiß. Außerdem fließt unverbrannter Kraftstoff an den Kolben vorbei, er gelangt in die Ölwanne und verdünnt das Motoröl. Dadurch verschlechtert sich auch hier die Schmierung, was wiederum den Motorverschleiß erhöht.
Nahaufnahme eines Pkw im Schnee aus der Froschperspektive


Der richtige Reifendruck und eine jahreszeitlich passende Bereifung beeinflussen den Kraftstoffverbrauch merklich – ebenso wie spritsparende Reifen.
 

  1. Prüfen Sie regelmäßig den Reifendruck: Ein zu niedriger Reifendruck erhöht den Verschleiß, senkt die Fahrsicherheit und führt zu einem höheren Spritverbrauch. Wenn der Reifendruck um 0,5 Bar zu niedrig ist, erhöht sich der Spritverbrauch bereits um etwa 5 %. Dabei können Sie die Luft bedenkenlos bis zu dem für Ihre Reifen bei voller Beladung zugelassenen höchsten Druck einfüllen. (Auskunft hierüber gibt die Reifendrucktabelle auf der Innenseite der Tankklappe, in der Bedienungsanleitung oder an der B-Säule Ihres Autos.)
     
  2. Achten Sie darauf, die Winterreifen, die in der kalten Jahreszeit oft erforderlich sind, rechtzeitig wieder gegen die Sommerreifen zu tauschen: Winterreifen sind nicht nur lauter als die normale Bereifung, sie erhöhen auch den Spritverbrauch und die CO2-Emissionen um bis zu 3 %.
     
  3. Entscheiden Sie sich beim nächsten Reifenkauf für spritsparende Reifen. Diese Reifen haben einen geringeren Rollwiderstand als herkömmliche Modelle, sie verbrauchen daher bis zu 5 % weniger Kraftstoff und senken somit auch Ihre CO2-Emissionen.
von der Seite fotografierte Neuwagen, die in einer Reihe hintereinander stehen


„Zeit, dass sich was dreht“: Wenn der Neukauf eines Autos ansteht, sind aus Klimaschutzsicht vor allem drei Punkte zu beachten.
 

  1. Wenn Sie sich einen (neuen oder gebrauchten) Pkw anschaffen möchten, lautet die wichtigste Frage aus Sicht des Klimaschutzes: Ist diese Anschaffung wirklich alternativlos – auch mit Blick auf die enormen privaten und gesellschaftlichen Vollkosten des Autofahrens1), die hohen Treibhausgas-Emissionen des motorisierten Individualverkehrs und die Tatsache, dass die durchschnittliche tägliche Nutzungsdauer von Pkw nur 45 Minuten beträgt? Können Sie, wenn Sie das Auto vor allem für das Arbeitspendeln nutzen möchten, unter Umständen eine Fahrgemeinschaft bilden, um die Anschaffung eines eigenen Pkw zu vermeiden? Oder kommt als Alternative möglicherweise auch ein E-Bike in Frage?
     
  2. Wenn es keine Alternative zum eigenen Pkw gibt, stellt sich aus Klimaschutzsicht die Frage, ob es unbedingt ein Verbrenner sein muss, den Sie anschaffen. Elektrofahrzeuge zum Beispiel haben sich zu einer ausgezeichneten alternativen Antriebsform entwickelt: Sie haben – entgegen weitverbreiteten Vorbehalten – trotz der energieintensiven Akkuproduktion eine bessere Klimabilanz als Verbrenner, das Stromtanken ist deutlich günstiger als Tanken von Benzin oder Diesel, die Ladeinfrastruktur wird immer dichter, und auch für Elektroautos gibt es mittlerweile einen Gebrauchtwagenmarkt, der kaum einen Wunsch offenlässt.
     
  3. Versuchen Sie, wenn Sie ein neues Auto anschaffen, den „Rebound-Effekt“ zu vermeiden. Als „Rebound“ wird das unerwünschte Phänomen bezeichnet, dass Einsparungen durch Effizienzsteigerungen nicht wie erwartet eintreten – wegen eines veränderten Nutzerverhaltens. Wenn zum Beispiel die Tankkosten aufgrund von Effizienzsteigerungen und geringeren Kraftstoffverbräuchen der Autos sinken und wir darauf mit dem Kauf von größeren Autos reagieren, ist das ein klassischer Rebound. Salopp formuliert: Wenn wir immer größere Autos fahren, machen wir die technologischen Fortschritte zunichte, die zu immer geringeren Kraftstoffverbräuchen geführt haben.

    In diesem Zusammenhang ist aus Sicht des Klimaschutzes eine weitere Frage bedeutsam: Kaufen wir tatsächlich das Auto, das wir im Alltag benötigen, oder schaffen wir tendenziell überdimensionierte Fahrzeuge an? Die Mobilitätsexpertin Katja Diehl spricht in diesem Zusammenhang vom „Maximaleventualbedarfs-Pkw“, der häufig angeschafft werde: „Das Problem ist, dass wir nicht ehrlich nach [dem] Bedarf kaufen, den wir täglich haben, sondern nach Ausnahmen, die eventuell mal auftauchen könnten“ (Diehl 2022, S. 120). Daher sei an dieser Stelle noch einmal auf die lebenslangen Vollkosten des Autofahrens verwiesen, mit denen wir oben anhand von drei Pkw-Modellen in das Thema „Verbrenner“ eingeführt haben: Je größer und leistungsstärker ein Auto ist, desto höher sind seine Vollkosten.

1) Die privaten Kosten des Autofahrens umfassen nur die direkten Kosten etwa durch Anschaffung, Benzin, Steuern, Versicherung, Reparaturen, Wartung und Pflege; nicht eingeschlossen sind hier die indirekten gesellschaftlichen („externen“) Kosten des Autofahrens, wie bspw. die Infrastrukturkosten (für Straßen, Autobahnen usw.), die Gesundheitskosten (etwa durch die Luftverschmutzung und Lärm), staatliche Subventionen sowie die Folgekosten von Emissionen und Klimawandel. Laut einer Studie, die von der Allianz pro Schiene in Auftrag gegeben wurde, beliefen sich die externen Kosten des Verkehrs in Deutschland im Jahr 2017 auf insgesamt 149 Mrd. Euro; davon entfielen 94,5 % (141 Mrd. Euro) auf den Straßenverkehr, während der Schienenverkehr für nur 3,8 % (5,7 Mrd. Euro) der Gesamtkosten verantwortlich war (die verbleibenden 1,7 % verteilten sich nahezu hälftig auf den Inlandsluftverkehr und die Binnengüterschifffahrt).

2) Die „lifetime costs“ des Autofahrens in Deutschland erscheinen unglaublich hoch. Daher sei an dieser Stelle ergänzend auf weitere, etwas ältere Studienergebnisse hingewiesen. Der Verlag Motor Presse Stuttgart veröffentlichte Anfang 2013 Zahlen, die die Vollkosten für den VW Golf aus dem Jahr 2022 (403.179 €) plausibel erscheinen lassen: In seinem Jahresband „Autofahren in Deutschland“ (Motor Presse 2013: Autofahren in Deutschland), der unter anderem auf der Basis von Daten der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) und des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) verfasst worden war, bezifferte der Verlag die Vollkosten des Autofahrens hierzulande auf durchschnittlich 332.000 Euro. Im Vergleich zu diesem „Referenzwert“ aus dem Jahr 2013 stiegen die „lifetime costs“ bis 2022 (für den VW Golf) um rund 21 % – hieraus ergibt sich eine durchschnittliche jährliche Kostensteigerung von rund 2 %, die durchaus plausibel erscheint.

3) Die Nachfolgestudie „Mobilität in Deutschland 2023“ ist derzeit in Arbeit und soll im Frühjahr 2025 erscheinen.

4) „Bei der Benutzung von Fahrzeugen sind unnötiger Lärm und vermeidbare Abgasbelästigungen verboten. Es ist insbesondere verboten, Fahrzeugmotoren unnötig laufen zu lassen“ (§ 30 Abs. 1 StVO).

Autor: Tom Küster (NRW.Energy4Climate)
veröffentlicht am: 6. März 2025
zuletzt aktualisiert am: 6. März 2025