Energiewochen 2025 – ein persönlicher Rückblick
Rocco Rossinelli konnte im Rahmen der Energiewochen 2025 viel vor Ort sehen. Er berichtet nun darüber und schaut insgesamt auf das Energie-Festival zurück.
Einzelne können viel bewirken! Aus diesem Wissen heraus will die „mission E“ das Potenzial der einzelnen Beschäftigten für mehr Klimaschutz in der Landesverwaltung NRW aktivieren. Und so entstand vor etwa einem Jahr die Idee, im Rahmen der Kampagne Energiewochen in der Landesverwaltung zu veranstalten – für über 500 Einrichtungen und mehr als 170.000 Beschäftigte. Ein gewagtes Vorhaben für ein kleines Team. Konnte das gelingen?
Mit zwei Zielgruppen im Blick ging es ins Gestalten: Alle Beschäftigte der Landesverwaltung sollten Angebote bekommen, um sich mit Themen rund um Klimaschutz und Energiebewusstsein auseinanderzusetzen. Gleichzeitig sollten zahlreiche, engagierte „Multiplikatorinnen und Multiplikatoren“ in den Einrichtungen gute Materialien bekommen, um ohne großen Aufwand die eigenen Kolleginnen und Kollegen mitzunehmen – und so auch unsere Angebote zu verteilen. Klimaschutz braucht nämlich Gelegenheiten, gute Gespräche, relevante Beispiele und auch etwas Spaß.
Eine NRW-Tour, die Freude bereitet hat
Nun sind die Energiewochen 2025 vorbei. Zeit für ein persönliches Fazit, denn ich hatte das Glück, in dieser Zeit Einiges mitzubekommen. Ich konnte vor allem im Vorfeld und in der zweiten Woche aufgrund von logistischen Aufgaben viele Einrichtungen besuchen, die kleine und große Aktionen geplant hatten (s. auch „Tag der Behörden“ – erste Einblicke in das Engagement und die Aktionen vor Ort | mission E). Am besten fand ich natürlich die Einrichtungen, die viel angeboten haben. Ein Klassiker war der Aufbau eines Infostandes mit Give-Aways, Infomaterialien und Werbung für das digitale Rahmenprogramm. Viele Einrichtungen haben aber auch Strommessgeräte vorgestellt und sie den interessierten Kolleginnen und Kollegen ausgeliehen, um den Energieverbrauch der eigenen Geräte – ob im Büro oder zuhause – besser zu verstehen und Einsparmöglichkeiten zu entdecken. Andere Einrichtungen haben ganz einfach das Rahmenprogramm, insbesondere das behördenübergreifende Quiz, mit einem von uns zur Verfügung gestellten Plakat digital und in Schaukästen beworben. Manche Aktionen waren lange geplant, während andere spontan, kurz vor dem offiziellen Auftakt, in die Wege geleitet wurden. So oder so: Auf meiner NRW-Tour war ich richtig beflügelt, weil ich überall so viele motivierte und engagierte Menschen getroffen habe!
Was haben die Energiewochen gebracht?
Klimaschutz ist keine leichte Aufgabe. Immer wieder verspürt man eine gewisse Müdigkeit, ja auch Verdruss, wenn man Werbung für das Anliegen machen möchte. Für die „mission E“ kommt dazu die Schwierigkeit, dass die Sensibilisierung und Motivation der Belegschaft für mehr klimabewusstes Verhalten keine Aufgaben sind, die in einer Stellenbeschreibung fest verankert sind. Klimaschutz ist schließlich keine Hauptaufgabe eines Finanzamtes, eines Gerichtes oder eines Polizeipräsidiums. Dennoch: Das Thema ist so wichtig, dass es wie der betriebliche Arbeitsschutz oder das Gesundheitsmanagement im Alltag integriert sein sollte. Dazu sind wir bemüht, allen interessierten und engagierten Personen in den vielfältigen Einrichtungen zu befähigen, Vorlagen, Materialien, Inspiration und Wissen zur Verfügung zu stellen, damit der Aufwand lokal minimiert wird.
»Das MPA NRW steht hinter den Zielen einer klimaneutralen Landesverwaltung sowie denen der mission E. Die Sensibilisierung der Beschäftigten für mehr Energiebewusstsein ist uns dabei ein wichtiges Anliegen, das wir mit den Angeboten der “mission E” gut bedienen können. Durch die Teilnahme an den Energiewochen konnten wir wieder erneut auf das Thema aufmerksam machen und hilfreiche Tipps zur Verfügung stellen. Wir sind froh, bei diesem Vorhaben so unterstützt zu werden. Die Resonanz ist sehr positiv und die zur Verfügung gestellten Materialien kommen gut an.«Frau Verhaaren, Unternehmensleiterin und Frau Fahnemann, Leiterin Stabsstelle Liegenschaften beim Materialprüfungsamt NRW
Im Rahmen der Energiewochen waren etwa 50 Einrichtungen an ihrem Standort aktiv. Darüber hinaus haben die Energiewochen Unterstützung von Personen und Mittelbehörden bekommen, die unsere Angebote in sehr vielen weiteren Einrichtungen verbreiten konnten. Es war großartig, mit und für so viele Menschen das Vorhaben vorantreiben zu können! Schließlich waren über 2.000 Beschäftigte aus über 170 Landeseinrichtungen im Rahmen der Energiewochen aktiv, ob über eine Teilnahme an digitalen Veranstaltungen oder über die Teilnahme an unserem Energiequiz. Noch deutlich mehr Menschen wurden passiv von Informationen und Anregungen erreicht. Das Energiequiz hat als besonderes, behördenübergreifendes Highlight gezeigt, dass man mit Spaß über Klimaschutz reden, und andere anstecken kann! Ich freue mich sehr darauf, am kommenden Netzwerktreffen in April die Siegerinnen und Sieger würdigen zu können.
Ich bin der festen Überzeugung, dass die Energiewochen nicht nur „an sich“ ein Erfolg waren, sondern auch den Grundstein für weitere Aktionen und Erfolge gelegt haben.
Es geht noch mehr
Wir schreiben Dezember und wir sind noch in der Nachbereitung des angebotenen Energie-Festivals. Ansätze für Veränderungen konnten wir schon identifizieren.
So werden wir uns in Zukunft noch stärker für eine gute Kommunikation zum Vorhaben der Klimaneutralen Landesverwaltung einsetzen. Dazu gehört auch, durch zukünftige zentral angebotene und dezentral wirksame Aktionen, wie die Energiewochen, das vielfältige Klimaschutz-Engagement innerhalb der Landesverwaltung auch nach außen sichtbar zu machen. Wir wollen klarer und mutiger zeigen, dass Vieles schon getan wird: Lass uns mehr darüber sprechen und berichten!
»Mich hat vor allem die Karte mit dem Thermometer […] beeindruckt. Sie hat mir geholfen die Temperatur meines Arbeitsplatzes entsprechend anzupassen.«Eine Rückmeldung von einem Beschäftigten aus Arnsberg
Ein weiterer Punkt, der uns in der Zukunft noch mehr beschäftigen wird, ist die genauere Analyse und Rückkopplung des Energieverbrauchs mit dem alltäglichen Nutzerverhalten in den Behörden. Wir wissen, dass im Alltag (unabhängig von der Gebäudesubstanz!) Energie eingespart werden kann. Nur zwei Behörden haben allerdings währen der Energiewochen eine Challenge veranstaltet, um ein klimabewussteres Verhalten hervorzurufen und Rückmeldungen über die Einsparungen geben zu können. Und eine zeitnahe Rückmeldung über erzielte Einsparungen – und damit die Wirksamkeit der Bemühungen – ist entscheidend, wenn es darum geht, neue gute Gewohnheiten zu festigen. Diesbezüglich haben wir uns vorgenommen, noch mehr Einrichtungen bei einem solchen Vorhaben zu begleiten.
Mut, zu handeln – und ein Wunsch
Uns haben viele positive Rückmeldungen über die Energiewochen erreicht. Ideen und Verbesserungsvorschläge haben wir auch bekommen. Dafür bin ich sehr dankbar: Ich fühle mich dadurch bestätigt, in dem was wir tun, und ich konnte gute Ansätze für kommende Aktionen sammeln. Über weitere Rückmeldungen freuen wir uns weiterhin!
Das Vorhaben der klimaneutralen Landesverwaltung ist sehr wichtig, zukunftsrelevant und braucht die Unterstützung von vielen, ja von allen! Das Energie-Festival war ein gewagtes Vorhaben für ein kleines Team, das aber gezeigt hat, dass in der Landesverwaltung großes, spürbares Engagement vorhanden ist, das uns weiter motiviert. Ich möchte alle motivierten Beschäftigten einladen, Mut zu haben, und in der eigenen Behörde aktiv(er) zu werden, ob mit kleinen oder großen Aktionen. „Einfach machen“ hieß das Motto in den letzten Wochen. Wir haben es zusammen einfach gemacht – und es hat sich gelohnt!
Und nun steht Weihnachten schon fast vor der Tür. Einen Wunsch möchte ich zum Schluss äußern: Dass es bald bald wieder Energiewochen stattfinden😊