mission E Logo

mission E

Klimagerechtes Verhalten in der Landesverwaltung

Pkw-Dichte und Zahl der zugelassenen Pkw zum Jahresbeginn 2024 gestiegen

ein Parkplatz mit vielen dicht beieinanderstehenden Autos

Gemessen an der Bevölkerung gibt es in Deutschland wieder mehr Autos: Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis von Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) sowie Berechnungen der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder mitteilt, kamen zum Jahresanfang 2024 auf 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner 580 Personenkraftwagen; im Vorjahr war die Pkw-Dichte mit 578 Autos pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner etwas niedriger, im Jahr 2022 hatte sie mit 583 einen Rekordwert erreicht.

Der Grund für den leichten Rückgang der Pkw-Dichte in den Jahren 2023 und 2024 gegenüber 2022 ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes, dass die Zahl von in Deutschland zugelassenen Autos in diesem Zeitraum weniger stark zugenommen hat als die Bevölkerung. Denn tatsächlich erreichte die Zahl der deutschlandweit zugelassenen Autos mit 49,1 Millionen Pkw zum Jahresbeginn 2024 wie in den Vorjahren erneut einen Höchststand. Der Zehnjahresvergleich wiederum zeigt einen deutlichen Anstieg der Pkw-Dichte in Deutschland: Im Jahr 2014 hatte es noch 543 Autos je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner gegeben, das entspricht einem Plus von 6,8 Prozent in 2024.

Pkw-Dichte in allen ostdeutschen Flächenländern unter dem Bundesdurchschnitt, in fast allen westdeutschen darüber

Die regionalen Unterschiede bei der Pkw-Dichte sind groß: Am höchsten war sie 2024 in den westlichen Flächenländern Saarland (655 Pkw pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner), Rheinland-Pfalz (630), Bayern (623) und Baden-Württemberg (611). Die niedrigste Pkw-Dichte wiesen die Stadtstaaten Berlin (329), Hamburg (426) und Bremen (435) auf – unter anderem aufgrund eines besonders dichten ÖPNV-Netzes, wie das Statistische Bundesamt ausführt.
 

Das Balkendiagramm zeigt den im Text beschriebenen Vergleich der Pkw-Dichte von Bund und Ländern in den Jahren 2014 und 2024.


Zahl der zugelassenen Autos je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner – Pkw-Dichte in Bund und Ländern im Zehnjahresvergleich 2024 vs. 2014
 

Ein weiterer interessanter Befund: In allen ostdeutschen Flächenländern lag die Pkw-Dichte 2024 unter dem Bundesdurchschnitt, in allen westdeutschen darüber – mit Ausnahme Nordrhein-Westfalens, dessen Pkw-Dichte exakt dem Bundesdurchschnitt (580) entspricht. Gegenüber dem Jahr 2014 ist die Pkw-Dichte 2024 in nahezu allen Bundesländern gestiegen; die einzige Ausnahme bildet Berlin, wo sie von 337 auf 329 zurückging.

Der Verkehrssektor, das Sorgenkind der Energiewende

Seit einigen Jahren gibt es in Deutschland mehr Autos (Ende 2023: 49,1 Mio.) als Haushalte (2023: 41,3 Mio.); der stetig wachsende Pkw-Bestand ist eine der wesentlichen Ursachen dafür, warum der deutsche Verkehrssektor wiederholt die Ziele des Klimaschutzgesetzes verfehlt hat. 

Im Jahr 2023 war der deutsche Verkehrssektor nach Angaben des Umweltbundesamtes (UBA) für Treibhausgas-Emissionen in Höhe von 146 Mio. Tonnen CO2-Äquivalenten verantwortlich, das entsprach knapp 22 % der gesamten Treibhausgas-Emissionen Deutschlands. Damit bewegten sich die Emissionen des Verkehrsbereichs zwar auf einem niedrigeren Niveau als 1990 (164 Mio. t), ihr Anteil am gesamten CO2-Ausstoß ist jedoch deutlich gestiegen – von 15,7 % im Jahr 1990 auf 21,7 % im Jahr 2023. Denn die vielfältigen Klimaschutzanstrengungen machen sich durch stark reduzierte Treibhausgas-Emissionen in fast allen Sektoren bemerkbar. Der Verkehrssektor ist hier mit Abstand das Schlusslicht: Seine Emissionen nahmen innerhalb von 32 Jahren um 9,4 % und damit vergleichsweise wenig ab. In der Folge ist der Anteil des Verkehrsbereichs an den Gesamtemissionen deutlich gestiegen – und vor allem der Verkehr verfehlte deshalb bereits mehrfach die Ziele des deutschen Klimaschutzgesetzes, zuletzt um 13 Mio. Tonnen CO2eq.

 

Quellen (siehe Link-Liste): Statistisches Bundesamt, Umweltbundesamt