
Es ist erst Anfang Juli, doch Deutschland hat bereits die erste Hitzewelle mit Temperaturen von beinahe 40 Grad hinter sich. Diese extreme Hitze stellt auch die öffentliche Wasserversorgung vor besondere Herausforderungen. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zum Beispiel rechnet örtlich mit einer bis zu 60 % höheren Beanspruchung der technischen Versorgungsanlagen. Darum sind auch die Verbraucherinnen und Verbraucher gefordert, vor allem in den Hitzeperioden sorgsam mit dem kostbaren Gut Trinkwasser umzugehen.
„Deutschland verfügt grundsätzlich über ausreichend Wasserressourcen, um den Bedarf der Bevölkerung mit Trinkwasser zu decken“, betont Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser. „Anhaltend hohe Temperaturen führen jedoch zum Beispiel in den Haushalten zu einem sprunghaften Anstieg des Wasserbedarfs – insbesondere durch häufigeres Duschen und Baden, Gartenbewässerung oder das Befüllen privater Pools. Das kann zu einer technisch-hydraulischen Spitzenbelastung der Versorgungsanlagen führen.“ Dies wiederum könne die Systeme der Wasserversorgung in einzelnen Regionen vorübergehend stark fordern.
Tipps für Haus und Wohnung, Garten und Swimming-Pool
Angesichts dieser Gegebenheiten ist es gerade in solchen Hitzephasen wichtig, Trinkwasser möglichst bewusst zu nutzen. Deshalb hat der BDEW praktische Tipps zusammengestellt, wie Verbraucherinnen und Verbraucher ressourcenschonend mit dem Trinkwasser umgehen können.
Haus und Wohnung
- Duschen Sie, anstatt zu baden. Um eine Badewanne zu befüllen, werden 150 bis 170 Liter Wasser benötigt; bei einer fünfminütigen Dusche dagegen fallen rund 70 Liter an.
- Beladen Sie Ihre Wasch- und Geschirrspülmaschine immer voll, bevor Sie sie einschalten.
- Verzichten Sie auf das wasserintensive Autowaschen, und reinigen Sie stattdessen regelmäßig die Scheiben.

Ein durchschnittlicher Aufstellpool hat ein Volumen von 6.500 Litern, das entspricht dem 54-fachen des täglichen Pro-Kopf-Wasserbedarf (Bild: iStock/Viktoriia Syvak).
Gartenbewässerung
- Gießen Sie Pflanzen auf dem Balkon und im Garten morgens möglichst vor Sonnenaufgang oder abends nach Sonnenuntergang, um ein starkes Verdunsten von Wasser durch die Sonneneinstrahlung zu vermeiden.
- Nutzen Sie für das Bewässern des Gartens nicht Sprinkler, sondern Schläuche, die nahe an den Pflanzen liegen (Beispiel: Tröpfchenbewässerung).
- Mähen Sie den Rasen nicht zu kurz: Ein längerer Rasen hält die Feuchtigkeit besser und vermindert dadurch den Bewässerungsbedarf.
- Pflanzen Sie – im Sinne der Klimaanpassung – trockenresistente Pflanzen mit niedrigerem Wasserbedarf.
Swimming-Pool
- Ein Pool im eigenen Garten erhöht den Wasserverbrauch im Sommer massiv: Ein durchschnittlicher Aufstellpool von 3,66 Metern Durchmesser hat ein Volumen von 6.500 Litern. Dies entspricht laut BDEW dem 54-fachen des täglichen Wasserbedarfs einer Person – wobei dieser tägliche Pro-Kopf-Bedarf (120 Liter) bereits sehr hoch ist. Wenn mehrere Pools gleichzeitig befüllt werden, kann das nach Angaben des BDEW im Einzelfall die technisch-hydraulischen Systeme des örtlichen Wasserversorgers überfordern. Daher ist es, um das Versorgungssystem zu entlasten, an heißen Tagen sinnvoll, den Pool nicht zu den Hauptverbrauchszeiten am Vormittag oder frühen Abend zu befüllen.
- Decken Sie den Pool ab, wenn er nicht benutzt wird, um die verdunstende Wassermenge zu verringern.
Gartengestaltung
- Hauseigentümerinnen und -eigentümer sollten außerdem darauf achten, dass das Regenwasser auf ihrem Grundstück versickern kann; dies verbessert die Neubildung von Grundwasser. Um das Versickern zu gewährleisten, sollten sie ihren Garten unbedingt mit Grün bepflanzen, anstatt einen Steingarten anzulegen oder größere Flächen zu pflastern oder gar zu betonieren; auch empfiehlt es sich, bei Zuwegungen und Einfahrten für eine regendurchlässige Pflasterung zu sorgen, anstatt diese Flächen komplett zu versiegeln: Durch die Versiegelung des Bodens wird das natürliche Versickern des Regenwassers verhindert, was negative Auswirkungen auf den Grundwasserhaushalt hat.
- Bei größeren Wohnanlagen können zudem begrünte Dachflächen und Fassaden ein ausgeglicheneres Mikroklima schaffen.
- Vermeiden Sie den Einsatz von Insekten- und Unkrautvernichtungsmitteln, um das Grundwasser und die Insekten zu schützen. Außerdem nutzt das der Vermehrung von Regenwürmern, die den Boden auflockern und ein besseres Versickern ermöglichen.
Quelle (siehe Link-Liste): BDEW