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Klimagerechtes Verhalten in der Landesverwaltung

Strommix 2024 so sauber wie nie: Stromerzeugung zu 62,7 % erneuerbar

Windkraftanlagen auf einem Hügel in der Abenddämmerung

Im abgelaufenen Jahr erreichten die erneuerbaren Energien einen Rekordanteil von 62,7 % an der öffentlichen Nettostromerzeugung in Deutschland. Bei der Solarstrom-Erzeugung wurde 2024 ebenfalls ein neuer Bestwert erzielt, der Photovoltaik-Ausbau liegt weiterhin über den Zielen der Bundesregierung. Da auch die Stromerzeugung aus Braunkohle (-8,4 %) und Steinkohle (-27,6 %) stark zurückging, war der deutsche Strommix 2024 so CO2-arm wie nie zuvor. Insgesamt produzierten die erneuerbaren Energien etwa 275,2 TWh Strom, 4,4 % mehr als im Vorjahr. Der Anteil der erneuerbaren Energien an dem Strommix, der tatsächlich aus der Steckdose kommt, lag bei 56 % (2023: 55,3 %). Diese Zahlen gehen aus einer Auswertung hervor, die das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE vorgelegt hat.

Die gesamte Nettostromerzeugung beinhaltet neben der öffentlichen Nettostromerzeugung auch die Eigenerzeugung von Industrie und Gewerbe, die nach Angaben des Fraunhofer ISE hauptsächlich mit Gas erfolgt. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Nettostromerzeugung einschließlich der Kraftwerke der „Betriebe im verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden“ betrug demnach etwa 58,6 % (2023: 54,7 %). Damit lagen die Kohlendioxid-Emissionen der deutschen Stromerzeugung im Jahr 2024 (152 Mio. Tonnen) um gut 58 % niedriger als zu Beginn der Datenerhebung 1990 (366 Mio. Tonnen); allein seit 2014 (312 Mio. Tonnen) haben sich die Emissionen mehr als halbiert. Das nachfolgende Diagramm des Fraunhofer ISE zeigt dies eindrucksvoll.
 

Das Balkendiagramm zeigt die im Text beschriebene Entwicklung der Kohlendioxid-Emissionen der deutschen Stromerzeugung von 1990 bis 2024.


„Good news“: Die Kohlendioxid-Emissionen der Stromerzeugung in Deutschland waren im Jahr 2024 rund 58 % niedriger als 1990.
 

Windkraft und Solarenergie

Die Windkraft war auch 2024 wieder die wichtigste Stromquelle, sie trug 136,4 Terawattstunden (TWh) bzw. 33 % zur öffentlichen Stromerzeugung bei. Allerdings war 2024 ein etwas schwächeres Windjahr als 2023 (139 TWh). Der Anteil der Onshore-Windkraft sank auf 110,7 TWh (2023: 115,9 TWh), die Offshore-Produktion dagegen lag mit 25,7 TWh etwas über dem Vorjahresniveau (2023: 23,5 TWh). Der Ausbau der Windenergie bleibt jedoch weiterhin deutlich hinter dem Plan zurück: Bis November waren onshore 2,4 Gigawatt (GW) neu errichtet, geplant waren 7 GW. Der Ausbau der Offshore-Anlagen hingegen verlief etwas besser als in den Vorjahren: Hier wurden im vergangenen Jahr 0,7 GW neu errichtet, geplant sind allerdings 5-7 GW jährlich bis 2026 und 30 GW insgesamt bis 2030.

Photovoltaik-Anlagen haben im Jahr 2024 etwa 72,2 TWh Strom erzeugt, wovon 59,8 TWh ins öffentliche Netz eingespeist und 12,4 TWh im Eigenverbrauch genutzt wurden. Die gesamte Produktion erhöhte sich um zirka 10,8 TWh bzw. 18 % gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil der Photovoltaik an der öffentlichen Nettostromerzeugung lag 2024 bei 14 %, der Photovoltaik-Ausbau übertraf auch im vergangenen Jahr wieder die Ziele der Bundesregierung: Statt der geplanten 13 Gigawatt wurden bis November bereits 13,3 Gigawatt errichtet. Alle Daten für 2024 liegen laut Fraunhofer ISE noch nicht vor, voraussichtlich werden bis Jahresende 15,9 Gigawatt zugebaut worden sein.

 

Quelle (siehe Link-Liste): Fraunhofer ISE