
E-Mail-Server stehen in Hochleistungsrechenzentren und arbeiten im Verborgenen. Prinzipiell aber gilt: Jede gespeicherte E-Mail benötigt Speicherplatz, und „Speicherplatz“ ist gleichbedeutend mit „Stromverbrauch“. Hinzu kommt: Der von einem Rechenzentrum verbrauchte Strom wird zum Teil in Wärme umgewandelt; das wiederum erfordert rund um die Uhr eine elektrische Kühlung, die ihrerseits Strom verbraucht. Im Umkehrschluss bedeutet das: Durch das regelmäßige Löschen von E-Mails wird der Speicherbedarf reduziert, dadurch wird weniger Serverkapazität benötigt und gleich zweifach Strom eingespart – bei den Servern selbst und bei deren Kühlung.
Treibhausgas-Emissionen von E-Mails
Eine E-Mail ist schnell verschickt und landet binnen weniger Sekunden beim Empfänger oder bei der Empfängerin. Deshalb ist „elektronische Post“ so komfortabel und beliebt. Was wir dabei selten bedenken, sind der Stromverbrauch und die CO2-Emissionen beim Tippen, Versenden, Lesen und – vor allem – beim oft jahrelangen Speichern einer E-Mail auf dem Server eines Rechenzentrums. Wie hoch der CO2-Ausstoß einer E-Mail ist, lässt sich nur schätzen. Utopia verweist hier auf Mike Berners-Lee: In seinem faktenreichen Buch „Wie schlimm sind Bananen? Der CO2-Abdruck von allem“ hat der britische Wissenschaftler durchschnittliche Treibhausgas-Emissionen von E-Mails angegeben:
- 0,03 g CO2-Äquivalente pro Spam-Mail
- 0,3 g CO2-Äquivalente pro normaler E-Mail (von Laptop zu Laptop)
- 17 g CO2-Äquivalente für eine umfassende E-Mail
- 26 g CO2-Äquivalente für eine E-Mail an einen Verteiler von 100 E-Mail-Adressen
Das Löschen von 200 einfachen E-Mails spart 60 g CO2, bei 200 umfangreichen Mails beträgt die Ersparnis 3,4 kg CO2. Hochgerechnet auf die 172.000 Beschäftigten der Landesverwaltung NRW entspricht das 10,3 Tonnen bzw. 584,8 Tonnen CO2. Wenn die Landesbeschäftigten das auch bei je einem privaten Account umsetzen, verdoppelt sich die CO2-Ersparnis.
14.05.2025
E-Mail-Management: Was jeder und jede Einzelne tun kann
- Leeren Sie regelmäßig den Papierkorb bzw. den Ordner „Gelöschte Elemente“ Ihres Postfachs – ebenso wie den Junk-Mail-Ordner.
- E-Mails, die Sie sicher nicht mehr benötigen, sollten Sie ebenfalls aus Ihrem Account löschen.
- Überprüfen Sie die Newsletter, die Sie abonniert haben, und melden Sie sich gegebenenfalls hier und da ab, um die Zahl der Mails in Ihrem Posteingang zu reduzieren.
- Bei der Arbeit lohnt es sich außerdem zu überlegen, wie groß der Verteiler einer E-Mail tatsächlich sein muss: Muss die Nachricht zum Beispiel an ein ganzes Team gehen, oder reicht auch ein individueller Ansprechpartner oder ein Funktionspostfach?
- Wählen Sie die Einstellungen Ihres E-Mail-Postfachs am besten so, dass Spam-Mails automatisch gelöscht werden.
Quellen (siehe Link-Liste): EEIST, Utopia