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Klimagerechtes Verhalten in der Landesverwaltung

Enorme Preisunterschiede: dynamische Stromtarife im Test

Nahaufnahme eines smarten Stromzählers

Die Stiftung Warentest hat nun erstmals 20 dynamische Stromtarife getestet. Das Konzept dieser Tarife klingt simpel: Tagsüber, wenn die Sonne scheint und viel erneuerbare Energie erzeugt wird, ist der Strom besonders günstig. Abends, wenn es dunkel wird und der Stromverbrauch in den Haushalten steigt, wird es teurer. Hier gilt das Prinzip von Angebot und Nachfrage. Dynamische Stromtarife dagegen ändern ihren Preis stündlich. Ihre Grundlage ist der „Day-Ahead-Markt“ der Europäischen Strombörse Epex. Dieser Börsenstrompreis ist vor allem für Verbraucherinnen und Verbraucher interessant, die einen Großteil ihres Stromverbrauchs in eine „günstige“ Zeit verlagern können.

„In unserem Test konnte eine Berlinerin ihr E-Auto an manchen Tagen zu dieser Zeit unschlagbar günstig an ihrer Wallbox laden, im günstigsten Tarif unseres Tests gerade einmal für 10,5 Cent pro Kilowattstunde“, erläutert Wirtschaftswissenschaftler und Testleiter Julian Chudoba, der seit 2020 Testdesigns für die Stiftung Warentest entwickelt.

Dynamische Stromtarife erfordern Smart Meter – und die Verbrauchssteuerung

Privathaushalte werden ab 2025 immer öfter dynamischen Tarifen begegnen. Dann nämlich ist jeder Versorger gesetzlich verpflichtet, solch einen Tarif anzubieten. Doch für wen lohnt er sich schon jetzt? „Dynamische Stromtarife sind erst für einen kleinen Kundenkreis empfehlenswert“, erklärt Chudoba. „Das liegt auch daran, dass ihre Nutzung an ein intelligentes Messsystem gekoppelt ist. Dieser so genannte Smart Meter misst den Stromverbrauch im 15-Minuten-Takt und sendet ihn an den Netzbetreiber.“
 

Nahaufnahme eines Elektroautos, das über einen blauschwarzen Stecker geladen wird


„Strom verbrauchen, wenn er billig ist“ – das Laden eines Elektroautos ist ein perfektes Beispiel für gut steuerbare Stromverbräuche.
 

Ende 2022 nutzten gerade einmal 0,5 % der privaten Haushalte einen Smart Meter. Ab 2025 kann zwar jeder Haushalt über seinen Netzbetreiber den Einbau eines Smart Meters veranlassen, doch Testleiter Chudoba relativiert: „Der nützt erst etwas, wenn sich der Stromverbrauch vieler Geräte im Haushalt steuern lässt. Es sollte möglichst viel vom Verbrauch automatisch in günstige Phasen gelegt werden. Dafür braucht es erst noch breite technische Lösungen.“

Ein Musterhaushalt kann fast 460 Euro jährlich sparen

Bis dahin sind dynamische Stromtarife vor allem für Verbraucherinnen und Verbraucher interessant, die große Stromverbräuche etwa des Elektroautos oder der Wärmepumpe in die günstige Mittagszeit verlagern können. Dann lohnt sich der Vergleich schon jetzt: Im Premieren-Test der Stiftung Warentest zahlt ein Berliner Musterhaushalt für den teuersten Tarif fast 460 Euro mehr im Jahr als für den günstigsten, das sind monatlich rund 38 Euro.

Der gesamte Test zu dynamischen Stromtarifen erscheint in der September-Ausgabe der Zeitschrift „Finanztest“, ist aber schon jetzt auf der Website der Stiftung Warentest zu finden.

 

Quelle (siehe Link-Liste): Stiftung Warentest