
Am 15. Januar 2025 hat das Umweltbundesamt (UBA) Deutschlands finale Emissionsdaten für 2023 an die Europäische Kommission übermittelt. Und diese Zahlen zeigen eine überaus erfreuliche Entwicklung: Im Jahr 2023 emittierte Deutschland 10,3 % weniger Treibhausgase als im Vorjahr. Insgesamt wurden 2023 in Deutschland rund 672 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt – 77 Millionen Tonnen weniger als 2022. Das ist der stärkste Rückgang der Treibhausgas-Emissionen seit 1990. Spitzenreiter bei den sektoralen Einsparungen ist die Energiewirtschaft, Schlusslichter sind der Verkehr und die Landwirtschaft. Mit einem Anteil von über 88 % dominiert bei den Treibhausgasen weiterhin das CO2.
UBA-Präsident Dirk Messner ordnete diese Zahlen ein, richtete den Blick aber gleichzeitig nach vorn: „Die Emissionsdaten für 2023 belegen, dass sich unsere Klimaschutzanstrengungen, insbesondere im Energiesektor, auszahlen. Leider geht ein Teil der eingesparten Emissionen auf die jüngste Krise unserer Wirtschaft zurück. Was wir jetzt brauchen, ist eine Modernisierung der deutschen Wirtschaft zu mehr Effizienz und mehr Klimaschutz. Dass der Wald von einer Kohlenstoffsenke zu einer Emissionsquelle geworden ist, ist besorgniserregend. Hier müssen wir dringend umsteuern.“
Emissionen nach Treibhausgasen
Mit einem Anteil von 88,4 % wurden Deutschlands Treibhausgas-Emissionen auch im Jahr 2023 vom Kohlendioxid dominiert – CO2, das größtenteils aus der Verbrennung fossiler Energieträger stammt. Die übrigen Emissionen verteilen sich auf Methan (CH4) mit einem Anteil von 6,7 % und Lachgas (N2O) mit knapp 3,6 %. Gegenüber 1990 sanken die Emissionen von Kohlendioxid um 43,7 %, Methan um 66,3 % und Lachgas um 53,9 %. Fluorierte Treibhausgase verursachen insgesamt zwar nur etwa 1,4 % der Treibhausgas-Emissionen, haben aber zum Teil sehr hohes Treibhauspotenzial; sie sind seit 1995 um 41,4 % gesunken.

Minus 10,3 Prozent: Im Jahr 2023 sanken Deutschlands Treibhausgas-Emissionen von 749 auf 672 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente.
Energiewirtschaft: minus 21,1 %
Im Sektor Energiewirtschaft sind die Emissionen 2023 um rund 54,1 Mio. Tonnen CO₂-Äquivalente bzw. 21.1 % gegenüber 2022 gesunken – durch einen geringeren Einsatz fossiler Brennstoffe zur Erzeugung von Strom und Wärme. Besonders stark war dieser Rückgang beim Einsatz von Braun- und Steinkohlen sowie Erdgas. Die Gründe hierfür sind laut UBA unter anderem die deutlich gesunkene Kohleverstromung, der konsequente Ausbau der erneuerbaren Energien und der Wechsel von einem Stromexport- zu einem Stromimportüberschuss bei gleichzeitig gesunkener Energienachfrage. Weitere Ursachen der Emissionsminderung waren Energieeinsparungen infolge höherer Preise und die milde Witterung in den Wintermonaten.
Industrie: minus 7 %
In der Industrie sanken die Emissionen das zweite Jahr in Folge auf jetzt 153 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Dies entspricht einem Rückgang von mehr als 11 Millionen Tonnen oder 7 % gegenüber dem Vorjahr. Auch dieser Rückgang wurde durch den gesunkenen Einsatz fossiler Brennstoffe bewirkt. Treiber dieses Trends waren nach Angaben des UBA die negative konjunkturelle Entwicklung und gestiegene Herstellungskosten, die zu Produktionsrückgängen führten.
Gebäude: minus 6,9 %
Im Gebäudesektor gingen die Emissionen um 7,6 Millionen Tonnen auf rund 103 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente zurück, das entspricht einem Minus von 6,9 %. Die wesentlichen Ursachen hierfür waren ebenfalls Energieeinsparungen aufgrund der milden Witterung in den Wintermonaten und relativ hohe Verbraucherpreise. Auch der hohe Zubau an Wärmepumpen wirkte sich positiv aus, da zum Beispiel weniger Erdgas und Heizöl eingesetzt wurden.
Verkehr: minus 1,7 %
Mit einem Rückgang um 2,5 Millionen Tonnen wurden 2023 im Verkehr rund 145 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen – und damit 1,7 % weniger als im Vorjahr (148 Mio. Tonnen). Dieser Rückgang ist laut UBA maßgeblich durch einen geringeren Dieselverbrauch der schweren Nutzfahrzeuge im Straßenverkehr begründet.
Landwirtschaft: minus 1,4 %
In der Landwirtschaft schließlich sanken die Treibhausgas-Emissionen um etwa 0,9 Millionen Tonnen auf nunmehr 63 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Dieses Minus wiederum resultiert in erster Linie aus der Reduzierung der Emissionen aus landwirtschaftlichen Böden und der Düngeranwendung.
Quelle (siehe Link-Liste): Umweltbundesamt (UBA)
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